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Energy-Drinks: Die gefährlichen Folgen von erhöhtem Konsum

Übermäßiger Koffeinkonsum, insbesondere bei Energy-Drinks, führt oft zu erhöhter Herzfrequenz sowie erhöhtem Blutdruck. Dauerhafte Folgen können Unruhe und Nervosität, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden, Herzrhythmusstörungen, Diabetes, Nervenversagen sowie Krampfanfälle sein.

In Kombination mit Vorerkrankungen, die sich oft auch nur im Anfangsstadium befinden oder vom Verbraucher noch nicht bemerkt wurden, kann das erhöhte Konsumieren von Energy-Drinks äußerst gefährliche Folgen haben. Im Oktober 2012 verstarb in den USA ein 14-jähriges Mädchen an Herzversagen, nachdem sie zwei Dosen eines Energy-Drinks zu sich nahm. Erst im Nachhinein wurde eine Vorerkrankung festgestellt, von der bis dato niemand in ihrer Familie wusste. Nach diesem tragischen Tod sowie weiteren in Frankreich fordern Mediziner sowie EU- ein Verkaufsverbot an Jugendliche. Kinderkardiologe Dr. Martin Hulpke-Wette spricht im Interview mit dem ZDF von dringendem Handlungsbedarf: „[…] wenn das ungebremst so weitergeht, wird es zu weiteren Todesfällen kommen.“ Die Getränkeindustrie sieht jedoch bei normalem Gebrauch keine Gesundheitsrisiken; die Bundesregierung lehnt aktuell ein Verkaufsverbot ab.

Doch was ist so gefährlich an den Energy-Drinks, die wir in den Regalen der Getränke- und Supermärkte finden? Die meisten Energy-Drinks enthalten eine extrem hohe Menge an Koffein, das eine psychoaktive Droge ist, die den Körper stimuliert. Im Interview mit dem ZDF erklärt Dr. Christoph Specht: „Wenn wir wach sind, dann kommunizieren unsere Nerven miteinander, dabei entsteht ein Abfallprodukt, das Adenosin. Ab einer bestimmten Menge Adenosin wird unserem Körper signalisiert ‚Mach mal langsamer, Du bist gerade ziemlich unter Strom’“. Das Adenosin ist somit ein Überspannungsschutz. Koffein belegt die Adenosin-Rezeptoren und blockiert somit diesen Überspannungsschutz. Des Weiteren erklärt Dr. Specht: „Man kann das Koffein in den Energy-Drinks nicht mit dem im Kaffee vergleichen, denn Kaffee trinkt man heiß und dementsprechend meist in kleineren Mengen. Das Gefährliche bei den Energy-Drinks ist, dass sie in der Regel gekühlt genossen werden, mit Kohlensäure versetzt und extrem süß. Deswegen trinken sich Energy-Drinks wie Limonade.“ Wie viel Koffein zu viel ist, könne man allerdings nicht grundsätzlich festsetzen, da es hier auf viele unterschiedliche Faktoren wie u.a. Energieverbrauch und Stoffwechsel ankommt. Für Kinder können allerdings schon geringe Mengen gefährlich sein: Bereits 100 ml können bei Kindern zu Schlafstörungen und Nervosität führen.

In Deutschland gibt es eine Obergrenze für die Menge Koffein in Energy-Drinks: In 100 ml dürfen maximal 32 mg Koffein enthalten sein. Rechnet man das auf die handelsüblichen 250ml-Dosen um, so finden wir rund 80 mg Koffein je Energy-Drink. Problematisch ist hier allerdings die aktuelle Tendenz des Verbrauches: Selten geht nur eine Dose über die Ladentheke, meist sind es mehrere Dosen oder gar komplette 1-Liter-Flaschen. Die Energy-Drink-Industrie boomt in Europa: Der Verkauf von Energy-Drinks habe sich von 2008 bis 2012 um 60 Prozent gesteigert, so eine Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), im schweizerischen Fachmagazin „Frontiers in Public Health“.

Eine weitere Gefahr stellen die Energy-Drinks im Mix mit Alkohol: Durch die Süße des Energy-Drinks merken viele Konsumenten nicht, wie viel Alkohol sie eigentlich gerade zu sich nehmen. Dr. Christoph Specht weißt zudem auf eine Studie aus den USA hin: „Diese hat auch wissenschaftlich bestätigt, dass Koffein in Energy-Drinks die sedierenden Effekte des Alkohols quasi kaschiert und dem Körper viel länger vorgaukelt, man wäre noch nüchtern und voll leistungsfähig. Der Alkohol wirkt trotzdem unverändert.“ Folglich ist eine subjektiv erhöhte Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit, was beispielsweise für die Einschätzung der eigenen Fahrtüchtigkeit fatal sein kann. (km)


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