Der Spitzfuß - Eine Fehlstellung des Fußes
Im Ballett ist der Zehenspitzgang hübsch anzusehen. Doch manche Personen, fernab des Ballettes, gehen krankheitsbedingt im Zehenspitzgang. Die Ferse steht aufgrund einer Deformation des Fußes derart hoch, so dass kein Bodenkontakt möglich ist. Sie leiden unter dem sogenannten Spitzfuß. Sie haben Schwierigkeiten, den gesamten Fuß auf den Boden zu stellen und abzurollen. Es handelt sich um eine Fehlstellung des Fußes.
Ursachen des Spitzfußes
Es gibt verschiedene und vielfältige Ursachen für einen Spitzfuß. Ursächlich kann beispielsweise zu viel Muskelspannung in der Muskulatur der Waden oder zu wenig Muskelspannung in der vorderen Unterschenkelstreckmuskulatur verantwortlich sein.
Eine Nervenschädigung oder eine verkürzte Achillessehne können ebenso zum Spitzfuß führen. Ein Spitzfuß kann auch angeboren oder unfallbedingt auftreten. Eine längere Bettlägerigkeit kann einen Spitzfuß begünstigen.
Symptome des Spitzfußes
Beim Spitzfuß kann die Neutralstellung nicht erreicht werden. Dadurch wird der Vorderfuß verstärkt belastet. Dies führt zu einem veränderten Gangbild und wirkt sich auch auf die Kniee aus. Die Betroffenen sind in ihrer Beweglichkeit und in ihrem Alltag eingeschränkt. Je nach Ausmaß und den Beschwerden im oberen Sprunggelenk kann die Lebensqualität sehr stark eingeschränkt sein. Bei Schädigungen im Sprunggelenk oder infolge der Überbelastung können weiterhin Schmerzen auftreten. Betroffene können häufig den Fuß nicht zum Körper anziehen und beschreiben ein Spannungsgefühl. Mittels einer Röntgenuntersuchung, einer Podometrie oder einer Untersuchung im Kernspinttomographen wird die Ursache der Spitzfuß-Fehlstellung ermittelt. Gehäuft werden auch neurologische Untersuchungen durchgeführt.
Behandlung des Spitzfußes
Hinsichtlich der Therapie des Spitzfußes unterscheidet man die konservative Therapie und die operative Therapie. In Abhängigkeit der Ursache der Fehlstellung des Fußes wird die Behandlung erfolgen. Liegt also ursächlich eine neurologische Erkrankung vor, wird die Behandlung anders erfolgen, als etwa nach einem Unfall. Die Vermeidung von Folgeschäden im oberen Sprunggelenk und die Wiederherstellung eines normalen Gangbildes ist das Ziel der Behandlung.
Die konservative Behandlung umfasst Dehnungsübungen oder eine Eigenbluttherapie. Bei starken Veränderungen im Bereich des Vorderfußes oder bei größeren Einschränkungen kann eine operative Behandlung indiziert sein.
Es ist auch möglich den Spitzfuß arthroskopisch oder minimalinvasiv zu behandeln. In bestimmten Fällen sind jedoch umfassendere Weichteileingriffe oder Sehnenverlängerungen im Bereich des hinteren Sprunggelenkes erforderlich. Teils können auch lediglich versteifende korrigierende Eingriffe ratsam sein. Nach der Diagnostik entscheidet der Arzt, welche Therapiemethode am besten geeignet ist.
Vorbeugende Maßnahmen
In vielen Fällen, wie etwa bei Bettlägerigkeit, kann einem Spitzfuß vorgebeugt werden. Bei Bettlägerigkeit, etwa nach einem Schlaganfall, kann sich innerhalb von Tagen bis wenigen Wochen ein Spitzfuß entwickeln. Die Förderung aktiver Bewegung der Füße ist wichtig, um der Entwicklung eines Spitzfußes prophylaktisch entgegen zu wirken. Teils sind Fußstützen oder Lagerungskissen zur guten Positionierung der Füße sinnvoll. Auch das passive Durchbewegen der Füße hilft prophylaktisch der Spitzfußentstehung entgegen. Bewegungsübungen, aktiv wie passiv, helfen Kontrakturen zu vermeiden, die später oft nur operativ zu beheben wären.
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